MangoPay vs. Stripe: Was ist besser für deutsche Unternehmen?

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen, einschließlich der Preise, Funktionen, unterstützten Währungen, E-Commerce-Plattformen und anderer Details, dienen nur zu allgemeinen Informationszwecken. Alle Angaben können jederzeit ohne Vorankündigung geändert werden und können je nach Anbieter, Standort, Währung oder individuellen Bedingungen variieren. (Stand: März 2025).
Die Entscheidung für den richtigen Zahlungsanbieter ist für jedes Unternehmen von zentraler Bedeutung – sei es ein kleiner Online-Shop oder eine große E-Commerce-Plattform. Eine reibungslose Zahlungsabwicklung wirkt sich unmittelbar auf den Geschäftserfolg aus. In Deutschland zählen MangoPay und Stripe zu den führenden Anbietern in diesem Bereich. Doch welcher eignet sich besser für Ihr Unternehmen?
MangoPay ist ein europäischer Zahlungsdienstleister, der in Luxemburg gegründet wurde. Das Unternehmen ist besonders in Frankreich stark vertreten und baut seine Präsenz in Deutschland und anderen europäischen Märkten weiter aus. Die Plattform ist speziell für Marktplätze, Crowdfunding-Plattformen und FinTech-Unternehmen konzipiert und bietet eine flexible Zahlungsinfrastruktur mit Treuhandkonten (Escrow Accounts) zur Verwaltung von Mehrparteien-Transaktionen. Während MangoPay in Deutschland wächst, wird es von allgemeinen E-Commerce-Unternehmen weniger häufig genutzt als andere Anbieter.
Stripe hingegen hat seinen Hauptsitz in den USA und ist eine globale Zahlungslösung, deren primärer Markt in Nordamerika (USA & Kanada) liegt. Allerdings hat sich Stripe auch in Europa stark etabliert, einschließlich Deutschland, wo es von vielen Unternehmen – von Startups bis zu großen Konzernen – für Zahlungsabwicklungen genutzt wird. Stripe unterstützt eine breite Palette an Zahlungsmethoden, darunter Kredit- und Debitkarten, Apple Pay, Google Pay und Banküberweisungen. Besonders bekannt ist Stripe für seine leistungsstarke API, die Unternehmen maximale Flexibilität bei der Integration bietet.
Für Marktplätze bietet Stripe mit Stripe Connect eine eigene Lösung an, die speziell auf Plattformen mit Mehrparteien-Zahlungen zugeschnitten ist. Stripe Connect ermöglicht es Unternehmen, Zahlungen zwischen Käufern und Verkäufern zu verwalten, Gelder automatisch aufzuteilen und Compliance-Anforderungen für Marktplätze zu erfüllen. Damit steht es in direkter Konkurrenz zu MangoPay, das ebenfalls auf Marktplatz-Zahlungen spezialisiert ist.
Während MangoPay sich also vor allem auf europäische Marktplätze und Plattformen konzentriert, ist Stripe ein weltweit agierender Anbieter mit starker Präsenz in Deutschland und einem entwicklerfreundlichen Ansatz. Doch welche weiteren Unterschiede gibt es zwischen den beiden Anbietern? Wir vergleichen sie anhand von sieben wichtigen Aspekten.
MangoPay und Stripe bieten unterschiedliche Ansätze für Online-Zahlungen:
MangoPay | Stripe | |
Zahlungs-Gateway | Ja, mit API-Integration und Treuhandkonten | Ja, über APIs, SDKs und Plugins |
Zahlungen ohne Code | Zahlung über Zahlungslinks | Zahlung über Zahlungslinks |
Anti-Betrugs-System | Ja, KI-gestützt | Ja, KI-gestützt |
Schutz vor Rückbuchungen | Eingeschränkt, Anbieterabhängig | Nur über Drittanbieter |
Zahlungsmethoden global | Über 30 | Über 100 |
Zahlungsmethoden in Deutschland | Über 18 | Über 20 |
Stand: März 2025.
Stripe bietet eine größere Auswahl an Zahlungsmethoden, während MangoPay durch seine Treuhandkonten insbesondere für Marktplätze Vorteile bietet.
Die Kostenstruktur von MangoPay und Stripe variiert je nach Transaktionsart, Währung und optionalen Zusatzleistungen. Während Stripe eine transparente Gebührenstruktur für Kreditkartenzahlungen bietet, setzt MangoPay auf ein flexibles Preismodell, das speziell auf Marktplätze und Plattformen zugeschnitten ist. Zusätzliche Kosten können je nach Anbieter durch Währungsumrechnungen, Dispute-Management oder spezifische Features entstehen.
Gebührenart | MangoPay* | Stripe |
EU/EWR-Kartentransaktionen | 1,8 % + 0,25 € | 1,5 % + 0,25 € |
Internationale Kartentransaktionen | 2,5 % + 0,25 € | 3,25 % + 0,25 € |
Reguläre Inlandsgebühr | Variabel je nach Zahlungsmethode | 1,99 % (bei BNPL) |
Streitfallkosten | 15,00 € | 20,00 € |
SEPA-Lastschrift | Preise auf Anfrage (individuell) | 0,35 € pro erfolgreicher Zahlung, 3,50 € pro fehlgeschlagener Zahlung und 15 € pro Rückbuchung |
Stand: März 2025.
*Mangopay veröffentlicht auf seiner eigenen Website keine offiziellen Preisangaben. Die in dieser Tabelle aufgeführten Informationen basieren auf externen Quellen und dienen nur zur Orientierung. Für genaue Angaben empfehlen wir die aktuellen Konditionen direkt beim Anbieter zu überprüfen.
MangoPay ist im Durchschnitt etwas kostengünstiger für internationale Transaktionen, während Stripe innerhalb der EU günstigere Tarife bietet.
Eine Besonderheit des Zahlungsdienstleisters Stripe ist das Produkt Stripe Connect, eine Lösung speziell für Marktplätze, die es ermöglicht, Zahlungen flexibel zu verwalten und an mehrere Empfänger auszuzahlen.
Die Kosten für Stripe Connect setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen. Zusätzlich zu den Standard-Stripe-Gebühren zahlen Händler eine Connect-Nutzungsgebühr, die vom gewählten Kontotyp abhängt. Weitere zusätzliche Gebühren können durch Währungsumrechnungen (~2 % Wechselkursgebühr), Auszahlungen an Verkäufer (je nach Land und Auszahlungsmethode) sowie Compliance- und Identitätsprüfungen für Custom-Accounts entstehen.
Stripe unterstützt über 135 Währungen und eine Vielzahl an Zahlungsmethoden, darunter Kreditkarten, Banküberweisungen sowie Buy Now, Pay Later (BNPL) Optionen. MangoPay hingegen ist auf Marktplätze und Plattformen spezialisiert und ermöglicht Zahlungen in 24 Währungen. Dazu gehören unter anderem EUR, USD, GBP und JPY. Zusätzlich bietet MangoPay lokale Auszahlungen in über 35 Währungen an und ermöglicht flexible Zahlungsströme, die je nach Geschäftsmodell angepasst werden können.
In Deutschland stellt Stripe über 20 Zahlungsmethoden zur Verfügung, darunter SEPA-Lastschrift und Klarna. MangoPay hingegen bietet in Deutschland rund 18 Zahlungsmethoden an, darunter Kreditkarten und Banküberweisungen und fokussiert sich auf maßgeschneiderte Zahlungslösungen für Marktplätze, einschließlich E-Wallets und Split-Payments.
Unternehmen mit einem internationalen Kundenstamm profitieren oft von Stripes breitem Angebot an Zahlungsmethoden, während MangoPay durch seine Flexibilität für Plattform-Geschäftsmodelle besonders attraktiv ist.
Ein reibungsloser Checkout-Prozess ist entscheidend für die Conversion-Rate.
MangoPay | Stripe | |
Checkout-Seite | Anpassbar, aber komplex | Direkt auf der Website |
Zwingende Kontoerstellung | Nein | Nein |
Dynamische Zahlungsmethoden | Nein | Ja |
Integration | API-basiert | API-basiert + Plugins |
Stripe bietet eine benutzerfreundlichere Checkout-Lösung für Endkunden, während MangoPay für komplexere Zahlungsmodelle entwickelt wurde.
Beide Anbieter setzen auf fortschrittliche Sicherheitsmaßnahmen wie 3D Secure, Verschlüsselung und maschinelles Lernen zur Betrugserkennung.
Stripe nutzt sein Radar-System zur Betrugsprävention, das auf künstlicher Intelligenz basiert und Transaktionen in Echtzeit analysiert. MangoPay hingegen bietet ein eigenes Risikomanagement-Framework, das speziell für Marktplätze entwickelt wurde und Maßnahmen wie Identitätsprüfung und Betrugserkennung integriert.
Beim Rückbuchungsmanagement überlässt Stripe die Verwaltung den Händlern oder Drittanbietern, während MangoPay durch seine Escrow-Technologie (Treuhandkonten) eine sichere Zahlungsabwicklung ermöglicht, die das Risiko für Rückbuchungen reduziert. Allerdings bietet Stripe umfassende Tools zur Überwachung und Reduzierung von Chargebacks.
MangoPay | Stripe | |
Live-Chat | Nein | Ja, 24/7 |
E-Mail-Support | Ja | Ja |
Telefon-Support | Nein | Ja, 24/7 |
Beide Anbieter stehen in der Kritik, vor allem wegen eingefrorener Guthaben, langen Bearbeitungszeiten und einem wenig hilfreichen Kundenservice.
MangoPay erzielt auf Trustpilot nur 1,3 Sterne, da viele Nutzer trotz eingereichter Unterlagen auf ihre Auszahlungen warten oder diese blockiert bleiben.
Stripe schneidet mit 2,1 Sternen besser ab und punktet mit schnellerem Support per Live-Chat und E-Mail. Dennoch gibt es auch hier Beschwerden über Kontosperrungen. Während Stripe als verlässlicher gilt, sorgt MangoPay besonders bei privaten Verkäufern für Frust.
Im Vergleich dazu sticht Noda mit einer Trustpilot-Bewertung von 4,3 hervor, was auf eine deutlich bessere Customer Experience hinweist.
MangoPay bietet keine eigene Rückbuchung-Sicherung, sodass Händler Rückbuchungen selbst mit Banken oder Kreditkartenanbietern klären müssen. Sicherheitsmaßnahmen müssen individuell integriert werden.
Stripe setzt auf 3D Secure zur Betrugsprävention, überlässt aber das Rückbuchungs-Management den Händlern. Diese müssen Einsprüche selbst einlegen und Nachweise erbringen.
Keiner der Anbieter bietet umfassenden Schutz vor Rückbuchungen. Stripe bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene, doch die Verantwortung liegt in beiden Fällen beim Händler oder Plattformbetreiber.
MangoPay ist ideal für Marktplätze, Crowdfunding-Projekte und Plattformbetreiber, die komplexe Zahlungsflüsse, Treuhandkonten und eine E-Wallet-Lösung benötigen.
Stripe eignet sich besser für Unternehmen mit globaler Zahlungsabwicklung, die flexible API-Integration und eine Vielzahl an Zahlungsmethoden wünschen.
Sowohl MangoPay als auch Stripe bieten keine vollständig integrierte Lösung für nahtlose, automatisierte Rückbuchung-Sicherung und Echtzeit-Zahlungen.
Neben Stripe und Mangopay gibt es auch moderne Alternativen wie Noda, einen innovativen Zahlungsdienstleister, der auf direkte Bankzahlungen über Open Banking setzt.
Noda (Open Banking) | MangoPay | Stripe | |
Gebühren | Sehr niedrig, keine Kreditkartengebühren | Moderat | Variabel |
Chargebacks | Keine möglich | Möglich | Möglich |
Zahlungsgeschwindigkeit | Sofortige Gutschrift | 1–2 Tage | Variabel |
Checkout-Prozess | Direkt im Shop, mit einer direkten Autorisierung im Online Banking des Kunden | Direkt, API erforderlich | Individuell anpassbar |
Kundenschutz | Bankverifiziert, daher hohe Sicherheit | Kein integrierter Schutz, Händler verantwortlich | 3D Secure, aber Rückbuchungen möglich |
Integration | API & Plug & Play mit WooCommerce, Magento & mehr | API-Fokus | API & Plugins |
Internationale Verfügbarkeit | 28 Länder, über 2.000 Banken und Währungen wie EUR, GBP, BGN, RON, CAD, BRL, HUF, SEK, NOK | Über 20 Währungen | 135 Währungen |
Da MangoPay und Stripe auf traditionelle Zahlungsnetzwerke wie Kreditkarten und Drittanbieter-Services setzen, fallen typische Gebühren an, die die Kosten für Händler erhöhen. Im Gegensatz dazu bietet Noda durch Open Banking eine kosteneffiziente Alternative ohne Kreditkartengebühren. Zudem punktet Noda mit einer breiten Abdeckung und ermöglicht Zahlungen über Payment Links, QR-Codes und eine integrierte Zahlungsseite. Unternehmen, die eine sichere, schnelle und kostengünstige Lösung suchen, finden in Noda eine überzeugende Alternative zu MangoPay und Stripe.
Stripe ist ideal für Unternehmen mit globaler Zahlungsabwicklung und API-Fokus. MangoPay eignet sich besser für Marktplätze und Plattformen, die Treuhandkonten und E-Wallets benötigen.
Stripe Connect ermöglicht es Unternehmen, Gelder an Dritte auszuzahlen und Händler flexibel einzubinden. MangoPay bietet eine ähnliche Funktion, ergänzt durch native Treuhandkonten und E-Wallets.
Stripe ist eine universelle Zahlungslösung für E-Commerce und SaaS mit über 135 Währungen. MangoPay ist speziell für Plattformen entwickelt und bietet Multi-Split-Payments sowie Treuhandkonten.
Stripe bietet für EU-Kartenzahlungen meist günstigere Konditionen, während MangoPay flexiblere Gebührenmodelle für Plattformen hat. Internationale Zahlungen sind bei MangoPay oft günstiger.
Das hängt vom Geschäftsmodell ab. Stripe ist ideal für klassische Online-Shops, SaaS und weltweite Zahlungen. MangoPay ist besser für Marktplätze mit komplexen Zahlungsstrukturen und Treuhandlösungen.