Open Banking in Europa 2025: Fortschritte, Unterschiede und Chancen für Händler

Open Banking ist dabei, den Zahlungsverkehr in Europa grundlegend zu verändern. Drittanbieter erhalten – mit ausdrücklicher Zustimmung der Kunden – standardisierten Zugriff auf Kontoinformationen. So entstehen neue Möglichkeiten für Innovation, mehr Wettbewerb und effizientere Zahlungsprozesse. Besonders im Einzelhandel und im E-Commerce eröffnen sich dadurch zukunftsweisende Perspektiven.
Was einst als regulatorische Maßnahme der Europäischen Union begann, hat sich inzwischen zu einem treibenden Innovationsfaktor entwickelt. Open Banking ist längst nicht mehr nur eine gesetzliche Vorgabe – es ist ein strategisches Instrument für Unternehmen, die ihre Geschäftsmodelle datenbasiert weiterentwickeln wollen.
Die Grundidee ist ebenso einfach wie wirkungsvoll: Banken öffnen ihre Systeme für lizensierte Drittanbieter. Das ermöglicht nicht nur schnellere Zahlungen und automatisierte Prozesse, sondern verändert auch die Dynamik des gesamten Zahlungsökosystems.
Für Händler bedeutet das vor allem: neue Zahlungsmethoden jenseits der Kreditkarte, niedrigere Transaktionskosten, weniger Rückbuchungen und eine spürbar höhere Conversion Rate. Hinzu kommen transparente Abläufe in der Zahlungsabwicklung und kürzere Liquiditätszyklen – klare Vorteile in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld.
In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Chancen, die Open Banking im Jahr 2025 für den Handel bietet. Wir beleuchten die regulatorischen Rahmenbedingungen, analysieren den Umsetzungsstand in ausgewählten europäischen Märkten und zeigen, wie sich technische Lösungen effizient in bestehende Payment-Prozesse integrieren lassen.
Sie erfahren außerdem, wie moderne Open-Banking-Plattformen wie Noda Unternehmen dabei unterstützen können, Zahlungen zukunftssicher, flexibel und kundenzentriert zu gestalten.
Die Grundlage für Open Banking in Europa wurde mit der Zweiten Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) gelegt, die 2018 in Kraft trat. Seitdem sind Banken verpflichtet, lizenzierten Drittanbietern – etwa Zahlungsdienstleistern, Fintechs oder Kontoinformationsdiensten – standardisierten Zugriff auf Kundendaten zu gewähren, sofern die Nutzer dem aktiv zustimmen. Dieses sogenannte Consent-Based Access bildet das Herzstück eines neuen digitalen Ökosystems, das auf Transparenz, Sicherheit und Innovation basiert.
Ein zentrales Element der PSD2 ist die starke Kundenauthentifizierung (Strong Customer Authentication, SCA). Um jede Transaktion wirksam abzusichern, müssen mindestens zwei der folgenden drei Faktoren erfüllt sein:
Dieses Sicherheitsprinzip reduziert Betrugsrisiken, erhöht das Vertrauen in neue Zahlungsdienste und steht sinnbildlich für die PSD2-Philosophie: mehr Wettbewerb und Innovation – bei gleichzeitig hohem Verbraucherschutz.
Die Richtlinie wurde in allen EU-Mitgliedsstaaten sowie im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), Großbritannien und Monaco umgesetzt. Die daraus entstandene regulatorische Klarheit hat nicht nur Vertrauen auf Kundenseite geschaffen, sondern auch zu einer spürbaren Professionalisierung innerhalb der Fintech-Branche beigetragen.
Mit PSD3, deren Veröffentlichung für 2025 erwartet wird, plant die Europäische Kommission eine tiefgreifende Weiterentwicklung. Ziel ist es, technische Schwächen in der bisherigen Umsetzung zu beseitigen, die Qualität der Schnittstellen (APIs) zu verbessern und die Zuständigkeiten in der Aufsicht klarer zu regeln. Auch der Geltungsbereich soll erweitert werden – etwa auf Versicherungen, Investmentprodukte und weitere Finanzdienstleistungen unter dem Begriff Open Finance.
Darüber hinaus sollen Eintrittsbarrieren für Drittanbieter gesenkt, die Harmonisierung innerhalb Europas gefördert und europäische Standards im internationalen Wettbewerb gestärkt werden. Im Fokus steht dabei stets ein Ziel: ein besseres Nutzererlebnis, schnellere Innovationszyklen und ein regulatorischer Rahmen, der mit dem Markt Schritt hält.
Trotz einheitlicher regulatorischer Vorgaben – insbesondere durch die PSD2 – zeigt sich in Europa kein einheitliches Bild bei der Umsetzung von Open Banking. Während die rechtlichen Rahmenbedingungen überall vergleichbar sind, unterscheiden sich die Länder deutlich in Bezug auf technologische Infrastruktur, Marktdurchdringung und Nutzerakzeptanz.
Eine Auswertung des Open Banking Readiness Index (Yapily, 2022) sowie weiterer Marktbeobachtungen verdeutlicht: Die Entwicklungsstände klaffen zum Teil erheblich auseinander – nicht nur zwischen West- und Osteuropa, sondern insbesondere entlang eines klar erkennbaren Nord-Süd-Gefälles.
Dabei wird deutlich: Der Erfolg von Open Banking hängt nicht allein vom regulatorischen Rahmen ab, sondern ebenso von technologischer Reife, Innovationskultur und der strategischen Umsetzung auf nationaler Ebene.
Land | Reifegrad (Score) | Besonderheiten |
Großbritannien | 9,2 | Gesetzlich verpflichtender OBIE-Standard, hohe API-Qualität, starke Nutzung |
Deutschland | 8,2 | Berlin Group, freiwillige Umsetzung, wachsender Fintech-Sektor, steigende API-Adoption |
Schweden | 8,0 | Fintech-Hub, Echtzeitüberweisungen mit Swish, Klarna, Tink |
Dänemark | 7,2 | MobilePay, starke Entwicklerfreundlichkeit, P27-Initiative, gute Portale |
Polen | — | PolishAPI, BLIK mit Millionen Nutzern und hoher Marktakzeptanz |
Spanien | 6,7 | Sandbox-Ansatz für Fintechs, Bizum mit breiter Akzeptanz |
Norwegen | 6,4 | Vipps & BankID – als digitales Fundament und Vertrauensanker |
Italien | — | Gute technische Infrastruktur, PSD2 umgesetzt, aber geringe Endnutzernachfrage |
Tschechien | — | Klare Standards vorhanden, jedoch geringe API-Nutzung im Handel |
Die Unterschiede lassen sich sowohl auf regulatorische Strukturen als auch auf Infrastruktur, Innovationsfähigkeit und spezifische Marktanforderungen zurückführen. Länder wie Großbritannien und Schweden gelten als Vorreiter – mit einem starken Fintech-Ökosystem und hoher Nutzerakzeptanz. Andere Märkte – etwa in Südeuropa oder Osteuropa– zeigen noch Aufholpotenzial, insbesondere in Bezug auf API-Nutzung, Standardisierung und die Integration in Handels- und Zahlungssysteme.
Großbritannien gilt als weltweiter Vorreiter im Open Banking. Mit der Gründung der Open Banking Implementation Entity (OBIE) wurde ein verbindlicher API-Standard etabliert. Über 230 Drittanbieter und mehr als drei Millionen aktive Nutzer zeigen: Open Banking ist hier längst im Alltag angekommen. Dank des Faster Payments System (FPS)erfolgen Überweisungen in Echtzeit – ein klarer Vorteil, insbesondere für Händler. Auch KYC-Prozesse wurden optimiert: Die Verknüpfung mit BankID-Diensten wie Yoti stärkt das Vertrauen und beschleunigt Identitätsprüfungen. Die große Offenheit gegenüber digitalen Innovationen sowie der politische Wille zur Modernisierung machen das Vereinigte Königreich zum europäischen Leuchtturm in Sachen Open Banking.
Die Berlin Group mit dem Standard NextGenPSD2 hat sich als technisches Rückgrat für Open Banking in Deutschland etabliert. Die Einführung verlief zunächst verhalten, gewann jedoch ab 2020 – verstärkt durch die Pandemie und die Digitalisierung – spürbar an Dynamik. Fintechs wie Noda, FinAPI, Klarna, N26 oder Solarisbanktreiben mit modernen API-Architekturen die Marktentwicklung voran. Gleichzeitig investieren auch etablierte Banken wie Deutsche Bank und Commerzbank zunehmend in eigene Open-Banking-Angebote, um im Wettbewerb mit Neobanken und globalen Tech-Giganten konkurrenzfähig zu bleiben.
Mit Swish, einem Mobile-Payment-System auf Open-Banking-Basis, hat Schweden ein international beachtetes Vorzeigemodell geschaffen: Über 80 Prozent der Bevölkerung – rund acht Millionen Menschen – nutzen den Dienst regelmäßig. Die Kombination aus ausgeprägter Innovationskultur, hoher Smartphone-Dichte und einer starken Fintech-Szene (etwa Klarna und Tink) macht Schweden zu einem Top-Performer. Open Banking wird hier nicht nur für Zahlungen genutzt, sondern auch für Bonitätsprüfungen, Finanzanalysen und automatisierte Sparlösungen.
Dänemark überzeugt mit exzellenten Entwicklerportalen, einem starken Bankensektor und moderner technischer Infrastruktur. Die nordische P27-Initiative zur regionalen Zahlungsintegration sowie die breite Nutzung von MobilePay haben Open Banking tief in der nationalen Zahlungslandschaft verankert. Große Banken öffnen sich proaktiv für Drittanbieter, während die offene Mentalität der dänischen Finanzbranche ein innovationsfreundliches Klima schafft. Die Developer Experience gilt als vorbildlich.
Polen gehört zu den dynamischsten Open-Banking-Märkten Europas. Die früh eingeführte PolishAPI bietet ein stabiles technisches Fundament für Banken und Händler. Mit über zehn Millionen aktiven Nutzern zeigt das mobile Zahlungssystem BLIK, wie Open Banking erfolgreich massenmarkttauglich wird: einfach, sicher und bequem. Neue Fintechs sowie Kooperationen mit etablierten Banken sorgen für hohe Innovationsgeschwindigkeit und breite Marktakzeptanz.
Spanien verbindet technologische Innovation mit regulatorischer Unterstützung. Die regulatorische Sandbox bietet gezielte Fördermöglichkeiten für Fintechs und Start-ups. Gleichzeitig hat sich Bizum als eines der führenden Konto-zu-Konto-Zahlungssysteme Südeuropas etabliert. Besonders bei jungen Zielgruppen wächst die Nutzung mobiler Zahlungsdienste rasant – ein Trend, der den Druck auf Händler erhöht, moderne Zahlungsoptionen in ihre Prozesse zu integrieren.
Diese Märkte zeigen grundsätzlich hohes Potenzial, stehen jedoch vor unterschiedlichen Herausforderungen:
Für Händler aller Größenordnungen – ob im E-Commerce oder im stationären Handel – bietet Open Banking eine Vielzahl konkreter Vorteile, die über klassische Zahlungsprozesse hinausgehen:
Darüber hinaus eröffnet Open Banking Zugang zu automatisierten KYC-Prozessen, ermöglicht eine gezielte Angebotssteuerung auf Basis von Finanzdaten und unterstützt nahtlose Omnichannel-Lösungen. Händler profitieren dabei nicht nur operativ, sondern entwickeln zugleich datenbasierte Kompetenzen, die in einem zunehmend digitalen und analytischen Wettbewerbsumfeld an strategischer Bedeutung gewinnen.
Mit zunehmender technologischer Reife und wachsender Marktakzeptanz entwickelt sich Open Banking zu einer praktikablen und leistungsfähigen Alternative zu etablierten Zahlungsarten wie Kreditkarte oder PayPal – insbesondere für Händler, die auf transparente Gebührenmodelle, Conversion-Optimierung und direkte Kundenbindung setzen.
Ein Aspekt, der in der Diskussion um Open Banking oft unterschätzt wird, betrifft die Nutzer selbst: Auch Verbraucher profitieren spürbar – vorausgesetzt, die Lösungen sind benutzerfreundlich und vertrauenswürdig gestaltet. Aus Sicht der Nutzer stehen dabei vier zentrale Anforderungen im Vordergrund:
Studien zeigen: Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, ist die Bereitschaft zur Nutzung hoch – insbesondere bei jüngeren, digitalaffinen Zielgruppen. Die Kombination aus Kontrolle, Komfort und Kostenvorteilen macht Open Banking auch aus Verbrauchersicht zu einer zunehmend attraktiven Alternative im Zahlungsverkehr.
Noda bietet eine leistungsstarke und unkompliziert integrierbare Open-Banking-Plattform für Unternehmen in Europa. Als verlässlicher Partner für moderne Zahlungsprozesse richtet sich das Angebot sowohl an Start-ups als auch an etablierte Händler, Marktplätze und Plattformbetreiber. Händler profitieren von einer Vielzahl an Funktionen:
Die API von Noda eignet sich besonders für Online-Shops, Marktplätze und eine Vielzahl wachstumsstarker Branchen wie Gaming, Reisen und Entertainment. Der Fokus liegt auf Skalierbarkeit, Benutzerfreundlichkeit und einem schnell realisierbaren wirtschaftlichen Mehrwert.
Unternehmen können mit Noda nicht nur ihre Zahlungsprozesse effizienter gestalten, sondern auch personalisierte Services auf Basis von Finanzdaten entwickeln – ein klarer Wettbewerbsvorteil im digitalen Zeitalter. Dank hoher Support-Qualität, stabiler technischer Standards und einer modular aufgebauten Architektur positioniert sich Noda als umfassende Lösung für alle, die Open Banking strategisch und zukunftsorientiert einsetzen wollen.
Open Banking ist längst keine Vision mehr – es ist gelebte Realität. Mit der PSD2 – und in absehbarer Zeit PSD3 – wurden die regulatorischen Grundlagen geschaffen. Parallel dazu schreitet die technische Entwicklung dynamisch voran. Die Akzeptanz wächst – sowohl bei Händlern als auch bei Verbrauchern. Damit etabliert sich Open Banking zunehmend als europaweiter Standard für moderne, sichere und kosteneffiziente Zahlungsprozesse.
Für Unternehmen jeder Größenordnung – ob im E-Commerce, im stationären Handel oder auf Plattformen – bietet sich jetzt die Gelegenheit, frühzeitig von den Vorteilen zu profitieren: schnelle Direktzahlungen, geringere Kosten, keine Rückbuchungen, mehr Kontrolle über Zahlungsdaten und ein verbessertes Kundenerlebnis.
Wer frühzeitig auf Open Banking setzt, sichert sich nicht nur operative Effizienz und Kundennähe, sondern auch eine zukunftsfähige Infrastruktur in einem Zahlungsökosystem, das sich rasant weiterentwickelt.
Open Banking ist bereit – und es wird die Zahlungslandschaft in Europa nachhaltig verändern.
Wenn Sie erfahren möchten, wie Open Banking konkret in Ihrem Unternehmen eingesetzt werden kann, bietet Noda eine einfache Einstiegsmöglichkeit: effizient, flexibel und ohne versteckte Gebühren. Vereinbaren Sie jetzt eine unverbindliche Demo und entdecken Sie das Potenzial einer neuen Zahlungswelt.
Open Banking ermöglicht Drittanbietern Zugriff auf Bankkonten – mit Zustimmung der Kunden – über standardisierte Schnittstellen (APIs). Ziel ist mehr Innovation, Wettbewerb und bessere Finanzdienste.
Beim Bezahlen werden Kunden direkt zur Bank weitergeleitet. Dort autorisieren sie die Zahlung sicher per App oder TAN. Der Händler erhält sofort eine Zahlungsbestätigung.
Weniger Kosten, keine Rückbuchungen, direkte Auszahlungen, bessere Conversion und keine Abhängigkeit von Kartenanbietern – ideal für moderne Checkout-Lösungen.
Ja. Dank starker Kundenauthentifizierung (SCA) und strenger EU-Regulierung gilt Open Banking als besonders sicher.
Ja. Seit PSD2 müssen Banken Drittanbietern API-Zugriff gewähren – sofern Kunden ihre Zustimmung geben.