Chargebacks im E-Commerce: Wie Open Banking Rückbuchungen verhindert

Im Onlinehandel werden täglich tausende Zahlungen rückgebucht – nicht immer aus gutem Grund. Chargebacks, im Deutschen auch Rückbuchungen genannt, gehören zu den häufigsten und folgenreichsten Problemen im digitalen Zahlungsverkehr. Für Händler bedeuten sie nicht nur Umsatzverluste, sondern auch zusätzliche Kosten, administrativen Aufwand und rechtliche Unsicherheiten.
Open Banking bietet hier einen grundlegend anderen Ansatz. Durch die direkte Bank-zu-Bank-Zahlung und die verpflichtende Kundenauthentifizierung wird das Rückbuchungsrisiko vollständig ausgeschlossen.
In diesem Artikel erfahren Sie, was genau hinter dem Begriff Chargeback steckt, welche Herausforderungen Chargebacks für den Onlinehandel mit sich bringen – und wie Sie durch moderne Open Banking-Zahlungsprozesse Rückbuchungen eliminieren können.
Chargebacks – also Rückbuchungen bereits autorisierter Zahlungen – entstehen, wenn ein Kunde bei seiner Bank die Erstattung eines Betrags veranlasst. Anders als bei einer freiwilligen Rückerstattung durch den Händler erfolgt die Rückbuchung ohne dessen Zustimmung – das Geld wird direkt vom Händlerkonto eingezogen.
Im E-Commerce treten Chargebacks vor allem bei Kreditkartenzahlungen auf – einschließlich vieler Transaktionen, die über digitale Wallets wie Apple Pay oder Google Pay abgewickelt werden. Denn auch wenn diese Dienste technisch wie eigenständige Zahlungsarten erscheinen, erfolgt die Abbuchung meist im Hintergrund über eine hinterlegte Kreditkarte – mit allen damit verbundenen Risiken.
Besonders problematisch ist, dass Chargebacks häufig auch bei korrekt abgewickelten Bestellungen erfolgen. Händler bleiben in solchen Fällen oft auf dem Schaden sitzen.
Typische Auslöser für Chargebacks sind:
Für Händler bedeutet eine Rückbuchung mehr als nur den Verlust des Umsatzes. Jede Rückbuchung ist mit einer Bearbeitungsgebühr verbunden – in der Regel zwischen 15 und 60 Euro, abhängig vom Zahlungsanbieter, der Art der Transaktion und dem Geschäftsmodell. Diese Gebühren dienen der Deckung administrativer Kosten – und fallen auch dann an, wenn der Händler den Streit am Ende gewinnt.
Hinzu kommt der erhebliche Aufwand: Um eine Rückbuchung anzufechten, müssen Händler umfangreiche Nachweise einreichen. Trotz vollständiger Dokumentation sind die Erfolgsaussichten oft gering.
Ein weiteres Risiko: Überschreitet die Rückbuchungsquote einen bestimmten Schwellenwert, können Zahlungsdienstleister reagieren – etwa mit höheren Gebühren, Einschränkungen oder sogar der vollständigen Sperrung des Händlerkontos.
Auch das rechtliche Umfeld ist meist verbraucherfreundlich ausgestaltet. In der Regel liegt die Beweislast beim Händler, der den Streit selbst dann verlieren kann, wenn die ursprüngliche Zahlung berechtigt war.
Mit einem wachsenden Onlinehandel steigen auch die Chargeback-Raten. Besonders im internationalen E-Commerce beobachten viele Händler eine Zunahme von Zahlungsstreitigkeiten – unabhängig von der Branche. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Ein zentrales Phänomen ist der sogenannte Friendly Fraud. Dabei lösen Kunden bewusst ein Chargeback aus, obwohl sie die Ware oder Dienstleistung erhalten haben. Häufige Begründungen: Sie erkennen die Abbuchung nicht, bestreiten die Bestellung oder behaupten, die Ware sei nie angekommen – obwohl das Gegenteil belegbar ist.
Diese Art von Missbrauch nimmt zu. Gleichzeitig wird das Verfahren zur Rückbuchung von Zahlungen zunehmend niedrigschwelliger – etwa durch vereinfachte Prozesse auf Seiten der Banken oder Kreditkartenanbieter. Für Händler bedeutet das:
Wie bereits erwähnt, ist das Chargeback-System oft einseitig zugunsten der Verbraucher gestaltet. Selbst bei vollständiger Vertragserfüllung bleibt der Händler häufig ohne Schutz.
Chargebacks gefährden also aktiv die Liquidität und unterbrechen verlässliche Zahlungsströme – mit direkten Auswirkungen auf Planung, Stabilität und Wachstum eines Unternehmens.
Im Gegensatz zu Kreditkartenzahlungen basiert Open Banking auf einem direkten Bank-zu-Bank-Verfahren – auch als A2A-Zahlung (Account-to-Account) bezeichnet – bei dem der Kunde die Zahlung aktiv autorisiert. Die Transaktion wird nicht eingezogen, sondern vom Zahler selbst angestoßen – in der Regel über das vertraute Online-Banking und geschützt durch eine starke Kundenauthentifizierung (SCA).
Genau hier liegt der entscheidende Vorteil: Chargebacks sind bei Open-Banking-Zahlungen technisch nicht möglich.
Da keine Drittanbieter wie Karten- oder Wallet-Systeme eingebunden sind und der Kunde die Zahlung aktiv freigibt, existiert kein Rückbuchungsmechanismus wie bei Kreditkarten. Das macht den Zahlungsprozess für Händler planbarer – und deutlich sicherer.
Für Händler bedeutet das: Mehr Kontrolle, weniger Risiken und ein transparentes Zahlungssystem, das Chargebacks nicht nur reduziert, sondern grundsätzlich vermeidet.
Viele Händler setzen noch immer auf klassische Zahlungsmethoden wie Kreditkarte oder SEPA-Lastschrift – trotz der bekannten Risiken. Im direkten Vergleich zeigt sich: Open Banking bietet nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch klare Vorteile bei Transaktionsgeschwindigkeit, Kosten und Datenkontrolle.
Zahlungsart | Chargebacks möglich? | Transaktionsgebühren | Auszahlungsgeschwindigkeit |
Kreditkarte | Ja (klassisches Chargeback-System) | Hoch | 1–5 Werktage |
SEPA-Lastschrift | Teilweise (Rücklastschriften möglich) | Gering | 1–3 Werktage |
Open Banking | Nein (Push-Zahlung, aktiv autorisiert) | Gering | Echtzeit oder <24 h |
Open Banking ermöglicht Zahlungen per direkter Überweisung, bei der der Kunde die Zahlung aktiv über sein Online-Banking freigibt – direkt im Checkout des Händlers und ohne Einschaltung Dritter wie etwa Kartennetzwerke. So entsteht ein nahtloser Zahlungsablauf, der nicht mit einer manuellen Banküberweisung verwechselt wird.
Da es keine Kartendaten, kein zentrales Wallet und keine Pull-Zahlung vom Händler gibt, entfällt auch der Chargeback-Prozess. Denn im Gegensatz zum Pull-Prinzip bei Kartenzahlungen, bei dem der Händler den Betrag vom Konto des Kunden einzieht, basiert Open Banking auf dem Push-Prinzip: Der Kunde stößt die Zahlung selbst an – bewusst, sicher und nachvollziehbar. Für Händler bedeutet das:
Open Banking bietet Händler die Möglichkeit, Zahlungen nicht nur schneller und kostengünstiger, sondern vor allem sicherer und planbarer abzuwickeln – ganz ohne Rückbuchungen. Zu den wichtigsten Vorteilen zählen:
Chargebacks stellen für viele Onlinehändler ein operatives und finanzielles Risiko dar. Noda bietet mit seiner Open-Banking-Lösung einen Zahlungsansatz, der dieses Problem von Grund auf vermeidet.
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Ein Chargeback ist eine vom Kunden initiierte Rückbuchung einer Kartenzahlung. Der Betrag wird ohne Zustimmung des Händlers vom Konto zurückgeholt – oft mit zusätzlichem Aufwand und Gebühren für den Händler.
Chargebacks führen zu Umsatzverlusten, Bearbeitungsgebühren und zusätzlichem Aufwand. Händler müssen Nachweise erbringen, haben aber oft wenig Einfluss auf den Ausgang des Verfahrens.
Friendly Fraud bezeichnet Chargebacks, bei denen Kunden eine Rückbuchung auslösen, obwohl sie die Ware erhalten haben. Diese Form des Missbrauchs nimmt im Onlinehandel deutlich zu.
Bei Open Banking-Zahlungen autorisiert der Kunde die Zahlung aktiv über sein Online-Banking. Da es sich um Push-Zahlungen handelt, sind Rückbuchungen technisch ausgeschlossen.
Ja. Bei Kreditkarten sind Chargebacks ein fester Bestandteil. Auch bei SEPA-Lastschriften sind Rücklastschriften möglich. Nur bei SEPA-Überweisungen und Open Banking besteht kein Rückbuchungsmechanismus.
Open Banking bietet höhere Sicherheit, keine Chargebacks, niedrigere Transaktionsgebühren, Echtzeit-Auszahlungen und mehr Transparenz – ideal für moderne Onlinehändler.